Hat Darmstadt die Klimakrise im Blick?

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Das ist wichtig, wenn wir im Jahr 2021 Kindertagesstädten und Schulen bauen. Denn die Sommer der nächsten 50 Jahre werden sich aufgrund der Klimakrise drastisch von denen unterscheiden, die wir heute kennen: sie werden heißer. Selbst ein Hitzesommer wie der aus dem Jahr 2003, der europaweit 70.000 Menschen den Hitzetot beschert hat, wird in Zukunft als vergleichsweise kalt gelten.

Um so wichtiger, bei allen Bau-Themen die veränderten klimatischen Bedingungen im Blick zu haben.

Ende September entscheiden wir in der Stadtverordnetenversammlung darüber, ob das Tunnelsystem des Luisencenters ausgebaut werden soll – den dies stand in den Jahren 2019 (heftig) und 2021 (ein bisschen) unter Wasser. Offensichtlich, dass hier nachgebessert werden muss. Das System wird nun so ausgebaut, dass bei einem so genannten Fünf-Jahres-Ereignis die Tunnel zu etwa 80% ausgelastet sind. Fünf-Jahres-Ereignisse setzt man hierbei bei wichtiger Infrastruktur als Standard an – an anderer Stelle sind es Drei-Jahres-Ereignisse.

Heißt das jetzt, das das sich wandelnde Klima bei der Betrachtung berücksichtigt wurde? Ein Fünf-Jahres-Starkregenereignis ist im Jahr 1970 mit Sicherheit weniger heftig als eines im Jahr 2071 (Ich setze auch hier einfach mal 50 Jahre an, Tunnel sind aber auch mal älter als 100 Jahre).

Das Echo fasst die Antwort des Dezernenten zusammen:

Kolmer, der auch Bau- und Planungsdezernent ist, erklärte, man müsse die jüngsten Überschwemmungen an diesem Punkt der Innenstadt nicht unbedingt im Zusammenhang mit den Klimaveränderungen diskutieren. Am Luisenplatz gebe es ein besonderes Problem: „Hier geht es um Missstände, die bis ins Jahr 1977 zurückgehen, als das Luisencenter gebaut wurde.“

Gut, dass dieses Problem, was nun für zwei Überschwemmungen gesorgt hat, angegangen wird. Schade, dass bei der Planung der Lösung die Klimaveränderungen scheinbar nicht mitbetrachtet wurden.

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