Diese Botschaft unterstützten heute 17.000 Menschen in Darmstadt. Siebzehntausend, so viele waren noch nie auf der Straße. Der Karolinenplatz hat nicht gereicht, der City-Ring wurde gesperrt und die Menschen standen von der Straße vor dem Darmstadtium bis zum Friedensplatz eng an eng.
Und was vor einigen Jahren noch nicht unwidersprochen öffentlich gesagt konnte, haben jetzt alle verstanden: Die AfD ist eine faschistische Partei. Lang hat es gebraucht. Obwohl die “erinnerungspolitische Wende um 180 Grad”, “Das große Problem ist, dass Hitler als absolut böse dargestellt wird”, “solche Menschen müssen wir selbstverständlich entsorgen” von Höcke und Gauland schon 2017 gesagt wurde (2019 wurde Gauland dann Ehrenvorsitzender der AfD). Obwohl er 2018 hat Hitler und die Nazis als “nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte” bezeichnet hat. Obwohl 2019 ein AfD-Wahlkämpfer Walter Lübcke getötet hat. Und dann kam Hanau. Am 19. Februar 2020 ermordete ein rechtsextremer Terrorist Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Und die AfD (und ihre geistigen Vorgänger in der NPD) haben mitgeschossen – haben mit dem Hass und ihrer Hetze den Boden bereitet, nicht nur für diese Tat.
Die Amadeu-Antonio-Stiftung führt insgesamt 219 unserer Mitmenschen auf ihrer Liste der “Todesopfer rechter Gewalt”. Darunter auch ein Darmstädter – Ali Bayram wurde am 18. Februar 1994 vor seiner Familie aus rassistischen Gründen ermordet. In der letzten Stadtverordnetenversammlung haben wir besprochen, wie wir ihm besser gedenken können.
Für Hetze und Faschismus ist kein Platz in Darmstadt! Weder von der AfD, noch von anderen Parteien, die ihr in Rhetorik und Forderungen hinterherrennen und ihr so Legitimität verschaffen.
Die hier gezeigten Fotos zieren die Februar-Ausgabe des Vorhang Auf-Magazins auf der Titelseite und auf Seite 4. Das Lichtermeer-Drohnenbild war in der Digitalausgabe des Echos.
