Mit der Magistratsvorlage “Installation von freistehenden Wasserspendern bzw. Trinkbrunnen im öffentlichen Raum” schlagen CDU und Grüne vor, 11 Trinkbrunnen in Darmstadt aufzustellen. Die Vorteile davon liegen auf der Hand: auch unterwegs erhalten Menschen so das lebensnotwendige Nass, ohne zum Beispiel eine Plastikflasche kaufen zu müssen. Es ist ein Stück Daseinsvorsorge, gerade in den immer hitzigeren Sommermonaten. So weit, so gut.
Ein Blick auf die Liste der Standorte hat mich jedoch verwirrt: waren diese doch fast ausschließlich im Zentrum der Stadt. Das gilt ganz konkret für die ersten Sieben auf der Liste. Bis auf den letzten Trinkbrunnen (Standort Park Rosenhöhe) sind alle in 400 Meter Entfernung zum Stadtteil Darmstadt-Mitte. Wixhausen, Arheilgen, Kranichstein, die Heimstätte, die Waldkolonie – sie schauen in die Röhre. An vier weiteren Standorten standen laut einem sehr schön geschriebenen Artikel im Darmstädter Echo bereits welche – im Herrngarten, am Viktoriaplatz, am Lichtenbergplatz, und in der Bartningstraße in Kranichstein. Letztere beide funktionieren aber nicht – sind wegen Vandalismus kaputt.
Deswegen lag es nah, den Magistrat zu beauftragen, weitere Standorte außerhalb des Darmstädter Zentrums ebenfalls mit Trinkbrunnen zu bedenken – denn auch für diese Quartiere hat die Stadt eine Fürsorgepflicht.
Die Regierungsfraktionen – allen voran Volt – sieht das jedoch anders, und hat mir “Populismus” und “Spaltung” vorgeworfen. Diese Art der Kommunikation finde ich ehrlich gesagt ziemlich schäbig. Außerdem will man mit den Brunnen in der Innenstadt erstmal Erfahrungen sammeln. Nunja, ein verwirrendes Argument, haben wir doch in Eberstadt aktuell 25 Brunnen stehen (davon 3 Trinkbrunnen), die vom Eberstädter Bürgerverein seit Jahren bewirtschaftet werden. Die Erfahrungen sind also da.
Mein Änderungsantrag wurde damit aber abgelehnt.
